Kürzlich fand die Jahreshauptversammlung des Schützenvereins Vorwalsrode im eigenen Vereinsheim statt. Nach der Begrüßung der Vorsitzenden folgten auch rasch die mittlerweile wieder etwas ausführlicheren Jahresberichte des Vorstands. Die erste Vorsitzende Uta Höper berichtete über das Ende der langen Pandemie und dem damit einhergehenden Aufwärtstrend im Vereinsleben. So konnte beispielsweise im vergangenen Jahr wieder ein kleines Schützenfest in den frisch renovierten Räumlichkeiten stattfinden. König und Kaiser zugleich wurde hier Werner Schmidt und wurde bis in die frühen Morgenstunden ausgiebig gefeiert.
Für eines stand das Jahr 2022 allerdings noch: Das Ende eines unglaublich umfangreichen Sanierungsmarathon.
Mit der Schießstandabnahme im Jahr 2018 erfolgte der Startschuss für die Schaffung eines Schall- und Brandschutzes in den beiden Feuerwaffenständen und in diesem Zug wurde der im Nebengebäude liegende Aufenthaltsraum ebenfalls erneuert. Um hier gleich vorausschauend auf Themen wie Zukunftsfähigkeit und Modernisierung zu blicken wurde gleich noch eine neue Stromleitung zum Nebengebäude sowie eine Netzwerkverbindung geschaffen. Direkt im Anschluss folgte die Erneuerung der Heizung im Feuerwaffenstand, wo seitdem eine Luft-Wärmepumpe Ihren Dienst tut und über eine Fußbodenheizung die Räumlichkeiten erwärmt. Selbst der halboffene KK-Gewehr-Stand hat eine Fußbodenheizung im Schützenbereich bekommen, damit die Gewehrschützen auf im Winter durchgängig trainieren können.
Aufgrund eines technischen Ausfalls in der Vereinsgaststätte musste hier Ersatz her und kurzfristig wurde entschieden den gesamten Bereich auf eigene Kosten zu erneuern. „Diese Entscheidung war richtig und wertet nicht nur den Gaststättenbereich, sondern das gesamt Gebäude massiv auf!“ so die Vorsitzende Höper. Sobald besseres Wetter aufkam wurde das Dach des Feuerwaffenstandes in Angriff genommen. Die alten Asbest-Platten wurden fachgerecht entsorgt, der Dachstuhl ausgebessert, nachgedämmt und mit Trapezblech bestückt. So wurden die undichten Stellen im Dach „beseitigt“, die ewige Flickerei beendet und das neue Innenleben des Gebäudes nachhaltig geschützt.
Zu guter Letzt folgte die Königsdisziplin des Baumarathons. Die Erneuerung der Heizungsanlage im Hauptgebäude, verlegen von Fußbodenheizung im Luftdruckstand, die Dämmung der Decke im Luftdruckstand inkl. Erneuerung der Verkleidung und Digitalisierung des KK-Gewehrstandes und Luftdruckstandes. Eine Mammutaufgabe für das vergangene Jahr und dennoch kann sich das Ergebnis mehr als blicken lassen. „Wir haben hier in viel Eigenleistung eine zukunftsfähige und moderne Sportstätte geschaffen.“ erklärt die Sportleiterin Franziska Höper.
Bisweilen sind weit mehr als 7.000 Arbeitsstunden für all diese Maßnahmen durch die Mitglieder des Vereins geleistet worden.
Auch die Schießsportleiterin konnte über einige Erfolge der Sportler aus Vorwalsrode berichten, doch ein Erfolg stand hier doch deutlich im Fokus. Der Jungschütze Jannes Heinath konnte sich in der Disziplin Luftpistole der Schülerklasse zu den Deutschen Meisterschaften in München qualifizieren und belegte dort mit 164 Ringen den 44. Platz. Damit gelang ihm eine Platzierung in der ersten Hälfte der Teilnehmer und gehört somit zu den TOP50 in der Bundesrepublik.
Das Kassenberichte prahlte mit großen Zahlen welche sich allerdings durch die großen Ausgaben und die Vereinnahmung von Fördermittel relativ schnell relativieren ließen. Letztlich steht der Verein aktuell auf zwei gesunden Beinen und einer guten Mitgliederentwicklung, weshalb die Kassenprüfer auch die Entlastung des Vorstandes beantragt hatten. Das Durchschnittsalter des Vereins ist im übrigen in den vergangenen vier Jahren um ca. 25 Jahre gesunken, ohne einen Mitgliederabschwung zu verzeichnen.
Vor den Wahlen des Vorstandes durfte sich die Vorsitzende Uta Höper bei der scheidenden Schriftführerin Antonia Willenbockel und dem scheidenden stellvertretenden Vorsitzenden Klaus-Dieter Osterloo für jeweils 22 Jahre Vorstandsarbeit bedanken. Beide waren seit 2001 im Amt, haben seitdem die Geschichte des Vereins aktiv mitgestaltet und sich nun entschlossen nicht wieder zur Wahl zu stehen. Beide erhielten einen Orden für Ihre besonderen Verdienste sowie ein Präsent überreicht bevor sie sich aus dem Vorstand verabschiedeten. Das Amt von der Schriftführerin hat Mareike Roggmann übernommen und das Amt des stellvertretenden Vorsitzenden bekleidet nun Josué ‚Balu‘ Kalsing. Auch im Gesamtvorstand gab es ein paar Veränderungen, welche der Vorstandsseite entnommen werden können.
Im weiteren Verlauf wurde noch über das bevorstehende Bürgerfest und das weitere Vereinsjahr 2023 gesprochen und auch die Baumaßnahmen haben noch kein Ende genommen, auch wenn die künftigen Projekte wohl vorerst kleiner Ausfallen werden.